Nikolaus

Ja hat denn jeder seine Thermoboots geputzt und das Innenfutter entfernt, damit mehr rein passt?
Ich habe mir ein Lottoschein gegönnt. 43 Millionen sind auch nicht zu verachten.
Kleine Villa in Brandenburg, direkt daneben den eigenen Kanal, jedes Wochenende ein Angelevent.
Ich mit meinem 8 Meter langen Böötchen etwas entspannen oder mit dem neuen Bus endlich mal das Angelzeug transportieren, ohne den Kopf während der Fahrt einziehen zu müssen.
Naja, so dachte ich!
Doch es war lediglich die 24 die richtige Zahl.
Also werde ich mir und Euch weiter erhalten bleiben...

Von daher...ein frohes Nikolausfest!!!

Der mit den Fischen tanzt


„Warum habe ich so wenig gefangen…. und wieso?“.
So sind die Gedanken nach jedem Angeln.
Anfangs des Jahres sagt man sich ja noch,
„es sind ja noch genug Hegeangeln“; aber wenn das Jahr sich dem Ende neigt und die Angeltermine immer weniger werden, dann kommen die ersten Zweifel und eine gewisse Torschlusspanik macht sich breit.

Dabei scheint es doch immer so einfach….wenn das Wetter mitspielt!
Morgens aufstehen und mit einem guten Gefühl im Bauch zum Boot, schöne Stelle gesucht, …. gefunden und Festmachen!
Doch eh die Steckstangen in der Erde sind oder die Anker einen festen Sitz haben, sind auch schon die meisten Fische wieder davon geschwommen.
„Huuch!!“
man steht schräg und der Wind, der vorher noch nicht so stark schien, bläst das Boot hin und her und man versucht entweder in dieser misslichen Situation das Beste daraus zu machen, oder man versetzt das Boot einfach noch einmal.
„Na ja, lieber noch mal lösen, dann steh ich besser und die Fische kommen von alleine!“…..
Bis der Startschuss fällt.
Jetzt beginnt die Panik und mit Ihr kommt die Hektik
„Mist, ich muss ja auch noch ausloten??!!“
Innerlich rechnet man schon den Verlust der Fische aus, die man in der vertrödelten Zeit hätte fangen können.
“Drei Bleie wenigsten sind mir am Anfang entgangen!“ hört man nach dem Wettkampf des öfteren.
Das Boot ist nun endlich fest und in Windeseile werden die Ruten zusammengesteckt und die Montagen angeknüpft.
Dass dabei die Rute kaputt getreten wird, die man letztes Jahr von seiner Frau zu Weihnachten geschenkt bekommen hat, nimmt man in der Eile kaum wahr oder gelassen hin.

Jetzt ist der Moment gekommen in dem einem der Gedanke durch den Kopf schießt:“wäre ich mal lieber im Bett geblieben!“ Aber die Gier nach ruhmreichen Plätzen ist doch bei jedem Sportler gleich.
Mit dem Angstschweiß auf der Stirn wird nun schnell das Lotblei an dem Haken befestigt und die Rute mit aller Kraft auf das Wasser geprügelt. Schnell die Pose in die richtige Position gezogen, noch einmal nachgelotet und dann kann es ja auch schon losgehen.
Made auf den Haken gezogen….“wo sind die Maden??? Verflucht die stehen ja noch im Kühlschrank!!“
Jetzt ist der Moment gekommen wo keiner mehr mit diesem Angler in Kontakt treten sollte, da dieser wahrscheinlich um sich schlägt.
Also nichts desto trotz, die Steckstangen lösen, Ruten wieder zusammenstecken und zurückrudern, Maden holen, Frustbier einhelfen und wieder raus.
Schnell festmachen, egal wie, Ruten raus, nicht mehr ausloten: “wird schon irgendwie stimmen…stehe ja fast an derselben Stelle wie vorhin. “
Made rann und etwas anfüttern.
Doch nach dem Lärm trauen sich die Fische eh erst wieder in einer halben Stunde zu dem Futterplatz. Also kann man erst einmal das Frühstücksbrot rausholen.
Biss!!!!
Das Brot wegschmeißen, die Angel in die Hand und anhauen.
Der Adrenalinspiegel steigt schlagartig so hoch an, dass man sein Herzschlag am ganzen Körper spürt.
„Hab ich doch gewusst, dass hier Fische sind.“
Der Anhieb hat gesessen und während des Drills rechnet man schon wieder, wie viele Fische man noch in verbleibenden Zeit fangen kann.
Also Kescher raus und langsam den Fisch in sein sicheres Ende schwimmen lassen.
Doch die Rechnung wurde ohne den Fisch gemacht.
Nach einer schönen 180 Grad Wende in die Tiefe und einem sehr unangenehmen Ruck in der Rute verzichtet der Fisch auf den Tod und wählt die Freiheit.
Es ist immer wieder interessant diese wohl bekannten Töne über den See zu hören.
Nach einem leichten Knall der Angesehne ertönt ein lautes Schreien oder Fluchen, bestehend aus Schimpfwörtern, Tiernamen, tierischen Lauten und manchmal sogar aus den Namen der eigenen Ehefrau.

Nachdem das Rote aus den Augen gewichen, die Krämpfe in den Händen gelöst und die Stimme sich wieder beruhigt hat, wird eine erste Untersuchung an der Rute vorgenommen.
„Genauso habe ich es mir doch gedacht…Ich wollte doch noch das Vorfach wechseln!“
Also neues Vorfach angeknotet, Made rann und wieder rein in das Wasser.
Nach drei Stunden und keinem einzigen Biss verspürt man einen leichten Appetit und sucht nach der am Anfang weggeworfenen Stulle.
Wo sollte die wohl liegen….sie klebt unter der rechten Schuhsohle des Gummistiefels mit dem schönen hohen Profil.
Eigentlich ja auch egal, denn in dem Kaffeepott, den man genüsslich trinkt, schwimmt ja auch schon ein Brei aus Anfutter, Maden und Caster.
„Woran liegt es denn bloß, dass ich keine Fische mehr fange? Es fing doch alles so gut an?!“
Also letzte halbe Stunde noch ins Flache fahren und das Beste hoffen.
Beim Herausziehen der Steckstangen natürlich noch eine im Wasser versenkt, dabei auf die Madenbox getreten, auf den Maden ausgerutscht und mit der linken Hand beim Abstützen alle anderen Ruten zerbrochen. Dabei sechs Carbon / Kohlefasersplitter a acht Zentimeter in den Unterschenkel eingearbeitet und noch alle Vorfächer in den Hintern gebohrt. Durch eine Schmerzdrehung in die falsche Richtung, fängt das Boot an zu wanken und es kentert.
Angelkiste, zerborstene Ruten, vermatschte Maden und ein vor Schmerz stöhnendes Etwas sinkt gemächlich in die Tiefe des Sees.
Totenstille !
Auf dem Boden des Sees angekommen versucht man sich von den Sehnen der gesunkenen und sich nun aufspulenden Angelrollen zu befreien und bleibt dabei im Ankerseil hängen.
Nach Luft ringend und endlich befreit schwimmt man schnell der Sonne entgegen, rann an das rettende Ufer und dann…...


......bin ich aufgewacht und liege schweißnass im Bett, es ist Vier Uhr Morgens und ich gehe zum Angeln….oder doch lieber nicht???

.

Gänesangeln am Werkring / Spree

Das schönste Wetter hat man mir ein Tag zuvor gewünscht!!
Ich hörte schon das Prasseln des Regens auf dem Dach, als ich aufstand. Schnell anziehen, etwas frisch machen, sofort in die Angelnwerkstatt, das Futter fertigrühren und dann erst einmal auf den Pott. Das wohl noch entspannendste am ganzen Angeln!
Eine Stunde später saß ich im Auto und der Scheibenwischer leistete ganze Arbeit. Da fällt einem dann immer der Spruch ein: "Wind ist äußerst schlecht, Regen hat mich noch nie gestört! Es gibt doch anständige Regenklamotten."
Das war wohl die dämlichste Aussage, die ich jeh getroffen hatte. Natürlich stört mich Regen genauso, wie der Wind, besonders bei schönen 3 Grad.
Als ich dann am Werkring ankam, ließ der Regen etwas nach und ich konnte hoffen.
Mr. "Gänseangeln" Klaus Kuring bat zu seinem 23. Angeln am Werkring und es kamen 35 verrückte Angler, die lieber bei Regen und schlechten Temperaturen am Wasser sitzen, als wie mit der "Else" noch schön im Bett zu kuscheln...was halt ein wahrer Angler ist!
Ein gutes Los hatte ich gezogen! Hatte ich zumindes gedacht, als ich mit dem Auto zu meinem Platz fuhr und genau gegenüber ein Parkplatz fand.
Mit Ausladen war erst einmal noch nichts, da die Dunkelheit der Nacht noch immer über unseren Köpfen hing.
Egal, das Zeug muss raus. Also langsam den Weg ertastet und Stück für Stück ans Wasser getragen. Heute bereue ich die voreilige Entscheidung, denn genau da wo ich meine Angelsachen verteilte, tat dies auch vorher eine Dame mit ihrem Toilettenabfall. Ich glaube, es kleben immer noch benutze Binden an meinen Taschen.
Nichts desto Trotz bereitete ich meinen Angelplatz in gewohnter Manie vor. Plateau aufstellen (dauerte etwas länger, da mir , glaub ich, die Füße im Wasser eingefroren waren).
Dann den Rest in Stellung gebracht und endlich die Top Sets ausloten. In dem Augenblick kam "ein Bote des Bösen" und rief allen Anglern zu, das wir eine viertel Stunde früher anfangen..."Boa ey" dachte ich mir "hat der den bloß ein Klappstuhl, den er aufbauen muss?"
Also begann der Wettlauf mit der Zeit. Zwei Top Sets, eine Feeder und etwas Futter fertig machen, wird doch wohl in der Zeit zu schaffen sein.
Zack! Und da hatte ich auch schon die halbe spitze des ersten Teils in der Hand. Also wieder ein Gang runter fahren und lieber etwas später anfangen, als auch schon das Startsignal kam.
Habt ihr schon mal hinter der Kiepe die 13er zusammengesteckt und noch nicht fertige Bälle ins Wasser geschmissen? Jaa.... ich auch nicht! Aber es hätte ja sein können.
Es begannen die wohl langweiligsten dreieinviertel Stunden, die ich am Wasser verbringen konnte.
Man probiert ja immer die ersten Ein- Zwei Stunden alles aus, bis man den Fisch überlistet hat. Ich probierte es etwas länger. Die gesamte Angelzeit wurde alles ins Wasser geschüttet, was die Dipps und Geheimpülverchen hergaben.
Das Resultat war dann 60 % Nullfänger, größer Fisch ein Aland, ein Blei, zwei-, drei Barsche und ein untermaßigen Zander, der schonend wieder in die"schöne" Spree zurück gesetzt wurde.
Zur Entschädigung gab es dann aber ein deftiges Eisbein im Verein der Angelbrüder. An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal recht herzlich für die Mühen und das leckere Essen bedanken.
Rundum ein schöner Tag, wobei ich mir mein Abschlussangeln 2007 doch etwas anders vorgestellt hatte.

Holland, ohh Holland

Jedes Angelevent ist und bleibt immer was schönes und angenehmes. So auch das Angeln in Holland.
Eingeladen hatte der PSV am Julianakanal in Echt und wir traten an mit Lutz, Paps, Achim und mir. Es versprach ein schönes Wochenende zu werden... bis ich Mittwoch Nachmittag am Kanal stand. Eine eisige Brise von Links brachte die ersten Zweifel auf, ob es die Tage weiter so gehen würde und ob überhaupt die Fische bei den Temperaturen beissen würden.
Achim, Lutz und Paps sind schon in der Nacht losgefahren, um den gesammten Mittwoch noch eine Übungssequenz durchzuziehen. An dem Tag war die Deichkrone nicht unbedingt voll mit Anglern. Irgendwie ja auch verständlich, bei dem Wetter!
Die Fangergebnisse waren , glaube ich, auch nicht zu jedermanns Zufriedenheit. Also packten die Drei ihre Sachen und wir machten uns auf, unsere Unterkunft zu finden... Wenn Holland Straßen sperrt, dann aber Richtig. Meine Herren, da ist mir aber die Hutschnur geplatzt!!! Mit Umwegen und dicken Halsadern haben wir dann doch unser Haus gefunden. Achim und ich bekamen eine eigene Schnarchkammer und Paps und Lutz teilten sich das Ehebett.
Und dann begannen für mich die wohl fragwürdigsten Tage!
Ab hier will ich die Wohn- und Lebegeschichte in diesem Haus abkürzen:
Mogens, Mittags, Abends begann die Esszeremonie mit einer Bockwurst und trockenem Toast.
Für mich immer noch unverständlich, wie man sich genüsslich ein Schniedelwutzähnliches Gebilde genüsslich in den Mund schieben kann??
Man könnte fast sagen, ich bin "GEWURSTLÄUTERT"!!!
Ach ja... Türkischer Kaffee! Man nehme ein Esslöffel Kaffee, stecke sich diesen in den Mund und begiesse das Ganze mit heiß Wasser.
Schade, das man jetzt nicht mein Gesicht sehen kann!
Aber nun wieder zum Angeln...
Donnerstag hatten wir unsere erste gemeinsame Übungseinheit und der Wind kam diesmal nicht von Links, sondern von Rechts.
Alles aufgebaut und losgelegt. Heute war die Krone schon etwas voller mit den gemeldeten Anglern. Und wie es so ist, jeder kennt jeden, man begrüßt sich, redet ein Plausch über dies und das, schaut mal da und dort und eigentlich versucht man bloß ein paar wertvolle Tips zu ergattern, um das Angeln gut zu meistern.
Auch an diesem Tag waren die Ergebnisse nicht gerade überwältigend. Aber man konnte die ersten Fehler erkennen und versuchte dies auch gleich auszumerzen.
Abends dann noch schnell ein paar Vorfächer gebunden und zeitig schlafen gehen.
Freitag früh Auslosung zum Warm-Up und dann ging es auch schon los. Der Großteil der Angler lief mit seinen zu Karren umgebauten Plateaus auf der Deichkrone zu seinem Angelplatz und manche schleppten ihr Gerödel von der Straße den Deich hinauf. Eine feuchte Wiese und wir hätten die schönste Zwanzig Meter lange Rodelbahn. Holla di Bolla, war das steil!
Heute sollte der Wind einmal von Hinten kommen. War ganz angenehm, half aber nicht unbedingt weiter.
Wieder waren die Ergebnisse ernüchternd. Gerade für mich, da ich mich an dem Tag als Nullfänger erwies.
Abends trafen wir uns dann in einer Gaststätte um die Platzierung für den morgigen Tag zu verlosen. Landestypisch gab es Bier und "Frikadelle Speziale". Ohh wie sehnte ich mich nach ein paar Kartoffeln und ein Stück Fleisch frisch aus der Kuh geschnitten.
Am Samstag erfreute und der Wind endlich mal aus der Richtung "Vorne"!!
Diesmal schnitten wir als Team sehr gut ab, doch gewertet wird ja immer erst am Ende.
Ich fuhr eine gute Platzierung ein, da ich bei meinem Nachbarangler seine Taktik abkupferte und so mein Siegerfisch fing. Er wiederrum tat mir am Ende ganz schön leid, da er seinen Siegerfisch noch drillte während des Abpfiffs und ihn somit wieder schwimmen lassen musste.

Hierzu noch ein Tip an alle: schreibt euch die Mindestmaße der zu beangelden Fische auf...dann schmeißt ihr auch nicht wieder die Fische zurück, die eigentlich gewertet werden können! (könnt ich mir heute noch in Ar...beissen!)

Sonntag machte der Wind ernst und versuchte die Ruten der einzelnen Angler zu testen. Die Folge waren Sehenscheidentzündungen und Muskelkater.
Wir angelten was das Zeug hielt und konnten aber leider den Platz des Vortages nicht mehr halten. Trotzdem waren wir mit dem Ergebnis zufrieden.
An dem Tag merkte ich, was es heißt ein Teamangler zu sein. Es kratzt sehr am Gewissen, wenn man einen schlechten Platz für das Team einfährt, es freut ein dann aber auch wieder, wenn das Team ein dann auffängt. So konnte ich auch einmal Trost spenden, als wie ihn immer nur zu empfangen...
Konfuzius sagt: "Jeder hat mal ein schlechten Tag und nur das Team ist so stark wie sein schwächstes Glied"
Wir haben unser bestes gegeben und nächstes Jahr werden wir noch etwas draufpacken.
So, genug der Trübseeligkeit. Was ja viel wichtiger war: wir haben all die Tage kein Supermarkt gefunden, -Gedankenpause- es gab kein Bier oder Schnaps an der Tankstelle, -noch größere Gedankenpause- in jeder noch so kleinen Straße war eine Kneipe und egal wo man war, es war nie einer da!!! - ganz lange Gedankenpause-

Holland, ooh Holland

Positiv zu bemerken ist: die Fische werden wieder zurückgesetzt!! Sollte sich Deutschland auch mal Scheibe von abschneiden.

Und nun das wohl allerwichtigste...
Wenn bei einer Besetzung von 4 ausgewachsenen Männern nur eine Toilette von einem Quadratmeter zur Verfügung steht, da sollte man sein gesammten Schiss im Körper sammeln und morgens als "erster" alles rauslassen. Dann das Klo nie wieder betreten. Oder man bring sein eigenes Scheisshaus mit!!!!
Ich habe heute noch , bei dem Gedanken den Geruch in der Nase...

Funkelde Kinderaugen

Ein Tag im Sommer






Es ist fast schon wieder eine Ewigkeit her, als ich das erste mal mit Tony angeln ging. Damals hatte ich mir auf die schnelle ein Boot gekauft, das eigentlich garnicht das Wasser hätte sehen dürfen. Eine klitzekleine Nussschale, in der wir aber zu dritt rein passten.

Als ich dann ein Hecht an der Angel hatte, bekam Tony es mit der Angst zu tun. Besonders, als wir ihm weismachen wollten, es sei der große weiße Hai gewesen.
Damals glaubte er es uns noch.
Ab und an nahm ich ihn zum Angeln mit und er entwickelte sich sehr schnell zu einem guten Zuhören und konnte auch das theoretische schnell in die Praxis umsetzen.

Heute habe ich manchmal das Gefühl, ich könne noch was von ihm lernen.

Für ihn ist es natürlich das schönste, wenn er mit seinem Onkel mal angeln gehen kann.

Schule, auf die kleine Schwester aufpassen, Hausaufgaben und Freunde machen ihm es offtmals schwer noch eine Minute zu finden, inder er sich vom Alltagsstress entspannen kann und einfach die Seele baumeln lässt.

Da ist dann natürlich die Zeit an Bord für ihn immer wieder ein bleibendes Erlebnis. Und was mich angeht, glückliche Kinderaugen können schon so manches Herz erwärmen.



Sein erster und selbst gefangener Brassen... Die Pose hob sich langsam aus dem Wasser und ein erstauntes Gesicht schaute mich an. Ich muss zugeben, das mein Gesicht auch nicht besser aussah, da ich schon lange nicht mehr auf unserem See ein Heberbiss gesehen habe.

"Hau an " rief ich ihm rüber und sehr behutsam und fast schon Zeitlupengleich hob er die Rute aus dem Wasser. "Glück gehabt" dachte ich so bei mir; der Fisch ist gehakt.

Einem Zwölfjährigen Jungen in der Theorie zu erklären, wie man einen Fisch drillt ist wohl ein meilenweiter Unterschied zur Praxis.

Er schien sich aber alles wissenswerte wieder in der Kopf gerufen zu haben und drillte den Fisch mit der Note Eins an das Boot heran.

Na Gut, mit dem Keschern half ich ihm noch etwas!

Ich bin fast der Meinung, das meine Hände bei meinem ersten Fisch auch zitterten. Sein Adrenalin schien zu explodieren und die Augen...Freude, Glück, etwas alleine und ohne Hilfe geschafft zu haben. Oder kurz gesagt, in den Augen stand einfach nur "Boa ey!!"

Selbst der ekelhafte Nieselregen, schien keinen von uns mehr zu stören.
Nachdem er nun Blut geleckt hatte, war er für die nächsten zwei Stunden auch nicht mehr zu bremsen.
Klar sind Jugendliche anders, als wir Erwachsenen. Irgendwann bekam er dann doch Hummeln im Hintern und die Wackelei ging los. Das war dann auch die Zeit, die Zelte abzubrechen und den Tag ausklingen zu lassen.
Stolz wie Onkel Bolle präsentierte er dann noch den anderen Vereinsmitgliedern seine Tagesausbeute.


Eine Woche später hatten wir am See ein Hegeangeln an dem ich ihn wieder einmal mitnahm.
Er konnte erneut zeigen, was er die Jahre über gelernt hatte und holte seinen ersten Pokal.
Mein Glückwunsch, Tony