Nur mal was zu nachdenken!!!

Jeder Sport artet in irgendeiner Art und Weise immer aus und verbessert sich an allen Ecken und Kanten. Wo früher der Vater mit dem Sohne mal am Sonntag ans Wasser ging, sich ein Stock mit einer Paketschnur als Angel bastelte, geht heute der Profi mit einer, oder besser gesagt mit mehreren Angeln, die nicht unter dem Preis eines Kleinwagens liegen an das Wasser und hat sogar noch einen Helfer dabei, der ihm dem Angelplatz her richtet.
Da fragt man sich so manches mal, wie weit die Angelindustrie noch geht um den Anglern das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Duftstoffe, Riechpülverchen, Futter in ettlichen Geschmacksrichtungen, Angelruten aus der Weltraumindustrie, gefertigt unter Ausschluss von Sauerstoff und und und...
Aber bloß niemals am Wasser verlauten lassen, das sich solch Anschaffungen niemals rechnen...das gibt Diskusionen und der Angeltag ist vorbei.
Da ziehe ich immer wieder den Hut vor den Anglern, die sich der Angelindustrie widersetzen und "back to the Roots" angeln und dazu auch noch gut fangen...
A wird man nicht ständig von den berühmten Rückenguckern belästigt, die in dem Augenblick denken: "armer Angler, mit dem billigen Zeug brauch ich erst gar nicht fragen, ob er schon was gefangen hat".
Und B man spart Geld...und das nicht wenig!
Leider fehlen einem dann natürlich die neidischen Blicke der anderen Angler, wenn man seine gerade neu gekauften und noch nicht einmal auf dem Markt erschienenen Angeln auspackt.
Vielleicht gibt es ja irgendwann mal ein Angelwettbewerb mit Angelruten, die älter als 20 Jahre sind und jeder darf lediglich mit einer Hand voll Paniermehl und einem Wurm angeln.
Aber da wird die Industrie wahrscheinlich antike Nostalgiker und alte Replikate auf den Markt bringen mit goldenem Paniermehl...
Ich persönlich finde so langsam den Punkt erreicht zu haben, an dem man sich entscheiden sollte weiterhin täglich etwa dreizig Euro in das Wasser zu kippen oder lieber mit acht Päckchen Zigaretten hinter den wohlhabenden Anglern zu stehen und zu fragen, ob sie schon was gefangen haben.
Aus dem damals aus der Not herbeigeführten Fischfang ist ein Sport geworden, der den Golfsport schon lange überholt hat!

Winterarbeit - Posen selber bauen

Zum Glück haben wir gerade 10 Grad und man kann noch etwas ans Wasser gehen.
Aber was ist, wenn das nicht mehr geht?
Mir wird jedenfalls nicht langweilig!
Für nicht mehr wie 15 Euro habe ich mir alle Materialien besorgt um mir den Winter mit dem Thema Posen zu versüßen.
Balso Holz gibt es in jeder erdenklichen Form in gut renomierten Baumärkten, Schleifpapier in den Größen 120 und 300, Halböl und Klarlack ebenso, Kohlefaser- und Nirokiele von 0,6 mm bis 2 mm , sowie Antennen und Durchlaufröhrchen erhält man in jedem größeren Modellbauladen.

Jetzt fehlt nur noch etwas Wissen über Strömung und Strömungswiderstand, ein Blatt Papier für Skizzen und Zeit.
Dann werden die Posenformen mittels einer Laubsäge aus dem Holz geschnitten.
Um Strömungsposen auf beiden Seiten gleich anzuschleifen, kann man sich ein Kugelschreiber auf den Tisch legen und das Holzstück durch eine Drehung anzeichnen. Ist der Strich nicht Mittig, lege ich ein, oder mehrere Blatt Papier unter den Kugelschreiber.
Jetzt schleife ich mit dem groben Schleifpapier die ettwaige Form vor. Im Anschluß mit dem Feinschleifpapier kommt der Feinschliff. Der Kiel und der Seitenarm können vorsichtig in das Holz gesteckt werden. Es ist aber ratsam, diese dann wieder zu entfernen und das entstandene Loch mit wasserfestem Kleber zu füllen. Dann den Kiel und Seitenarm wieder einstecken.
Das Loch für die Antenne bohre ich vor, fülle es mit Kleber und schiebe dann vorsichtig die Antenne ein.
Wenn alles im Lot ist und sie mir auch optisch gut gefällt, dann wird sie mit Halböl oder Firnis lackiert. Nachdem die Pose getrocknet ist, kommt KLarlack oder andere dünne Lacke auf die Pose.
Der Lack sollte etwa ein Centimeter über die Antenne, Kiel und Seitenarm überlackiert werden. Das garantiert kein Wassereintritt in den Posenkörper.
Jetzt kommt der Teil, der ein eisfreies Wasser erfordert.
Der Test!
Je nach Art der Pose teste ich das Verhalten im Wasser.
Ist die Pose so wie ich sie mir vorstelle, kann ich weitere Modelle fertigen.
Ist das Verhalten schlecht, muss nachgearbeitet werden.


Und dafür ist der Winter ja lange genug, oder?

Wenn dann alles perfekt ist, wird die Pose ausgebleit. Steht die Pose optimal, nehme ich die Bleie ab und wiege sie. Das Ergebnis schreibe ich mit einem wasserfesten Stift auf die Pose.

Da ich gerade in der Testphase stecke, um neue Strömungsposen zu erproben, bitte ich um Verständnis, das es noch keine Fotos gibt!

ein weiterer Anglertraum - die Holzspree

Am 12. Januar besichtigte ich die Angelstrecke für den PSV Cup Ost. Ich traf mich mit dem ORGA Team der Polizei in, ich nenn es mal Kalinkadorf, um das wichtigste für den Cup zu besprechen. Das Dorf besteht aus etwa 30 Häusern und liegt direkt an der Spree, 5 km von Beeskow entfernt.Welch ein Glück müssen diese Menschen haben, wenn sie Angler wären!

Einfach nur aus dem Haus fallen und schon ist man am Wasser.



Das Wetter war natürlich wieder wunderschön und ich hatte keine Angel dabei.


Aber das ist doch immer so...packt man das nächste mal die Angel ein, regnet es.

Also konnte ich nur das machen, was man statt angeln macht: das Gewässer erkunden.


Vorbei an tausenden Maulwurfshügeln, bestehend aus der schönsten schwarzen, lehmigen Erde, die sich ein Angler nur wünschen kann, lief ich die Spree cirka 2 Kilometer Stromauf, bis ich von einem riesigen Wald gebremst wurde.

Nachdem ich den Rest des Teams traf, sagte man mir, das wir hier gar nicht angeln, sondern weiter unten an der Holzspree.

Im ersten Augenblick zerbrach ein Anglertraum, aber als ich dann an der Holzspree war, stellte ich fest, das dieser Platz ja noch viel besser war.


Eben zum Wasser bot sich mir eine Angelstrecke für mindestens 55 Angler.


Die Spree ist an dieser Stelle bis zu 40 Meter breit und im nächsten Augenblick wieder so schmal, das man Angst haben muss seine 13 Meter auszufahren.




Eine Woche zuvor half dem örtlichen Fischereiaufseher der Biber in vollem Umfang.Er wütete so, als wäre er selber Angler.




Bäume in einem Durchmesser von wenigstens 40 Centimeter wurden einfach so von Ihm oder Ihr "aufgefressen".

Kurz um,... die Angelstrecke wurde von dem fleißigen Helfer für uns sehr schön hergerichtet.











Im Anschluss trafen wir uns in der einzigen Gaststätte in "Kalinkadorf", dem Storchennest.



Große Räume für das Event und ein angenehmer Gaststättenraum für die Gespräche nach dem Angeln bei einer Gerstenkaltschale stehen uns dort zur Verfügung.
Die Preise sind super gut und die Getränke sind absolut trinkbar.

Nach dem Samstag kann ich mit guten Gewissen sagen, das der Cup unter einem guten Stern steht.