Erstes Angeln beendet

Das Jahr hat noch garn nicht richtig angefangen und schon ist das erste Angeln beendet. Der Winter hat uns ja seit geraumer Zeit in seinen Fängen und wie unser Bürgermeister sagen würde, ist das auch gut so!
Eisangeln ist ja fast schon wieder eine Angelkategorie für sich.
Das fängt schon bei der Wahl des Eisbohrers an und geht bis zu den Fangmethoden .
Ein scharfer Eisbohrer ist das wohl vorab das Wichtigste, denn Löcher mit einer Axt oder Picke zu schlagen ist nicht nur leichtsinnig, sondern auch zu laut.
Das Futter muss für diese Jahreszeit nicht unbedingt nahrhaft sein, sollte aber zumindest die Fische locken. Ich persönlich nehme als Grundfutter einen kleinen Anteil Plötzenfutter, PV1 als Kleber, Lehm und auf 1 Liter fertigem Futter zwei bis drei Esslöffel Salz. Nach dem Loch bohren kommen zwei bis drei kleine Kugeln Futter hinterher und einige Pinkies.
Jetzt kann man seinen Angelplatz herrichten. Sitzkiepe ist nicht unbedingt wichtig, da im Sitzen der Frost schneller in die Glieder zieht, wie im Stehen.
Ich bevorzuge für das Eisangeln eine Stipprute in der Länge wie die Tiefe der Angelstelle ist.
Rutenablagen sind wichtig, damit die Angel nicht auf dem Eis oder dem Schnee liegt. Hierzu reichen zwei kleine Brettchen zum drunterlegen.
Ich nehme bei den vorsichtigen Bissen der Plötzen und Bleie einen 18er Gamakatsu Haken, an dem ich wahlweise einen Pinkie komplett aufschieben kann oder zwei nebeneinander.
Als Pose verwende ich eine Stillwasserpose mit einer Tragkraft von 0,6 gramm bis 1 gramm. Diese sollte eine etwas dickere Antenne haben, damit man das Eis, dass sich ständig bildet mit dem Finger abschnipsen kann.
Das Absenken des Köders ist anfangs schwierig, aber wenn man es ein paar mal gemacht hat, klappt es ganz gut...denn ein kleines Loch bei Wind mit einer 6 meter langen Montage zu treffen ist so gut wie unmöglich. Also den gedippten Köder greifen und langsam in das Loch einführen. Jetzt die Sehne nachschieben. Hierbei ist wichtig vorab die Spitze der Angelrute direkt neben das Loch zu legen. Neben dem Loch hat man eine Schöpfkelle zu liegen, mit der man nach dem Einlassen der Montage das neugebildete Eis abschöpfen kann. Wenn dies alles geschehen ist, kann man zum Angelanfang gehen(laufen hält warm) und bei guten Petriglück sollte nun auch schon der erste Fisch dran sein. Meist ist es eine kleine Plötze, denn diese Fische in der Größe von 8-10 cm sind im Winter auch sehr fressgierig. Wir wollen aber die Großen!!!
Der Köder wird Anfangs "Auge in Auge" präsentiert und verändert sich bei den meisten Anglern danach nicht ein bisschen mehr. Falsch! Die etwas größeren Fische stehen in der Nähe oder weit über dem Grund. Also variiere ich die Höhe nach jeden Biss und kann so schnell die Großen finden.
Nach jeden Einsetzen des Köders werfe ich etwa 10 Pinkies mit in das Loch und alle 10 Minuten eine Futterkugel von 1-2cm Durchmesser.
Sollte sich die Posentiefe verändern liegt das nicht an einem verlorenen Bleischrot, sondern an dem Eis an der Antenne.
Findet man jetzt noch 5 Minuten Ruhe, kann man bei starken Wind einen Windfang, wie es ihn am Strand gibt auf dem Eis verankern! Achtung, nicht die Heringe einschlagen.
Angler finden immer eine Ausrede, warum sie nichts gefangen haben! Warum sie wirklich nichts gefangen haben liegt an:
dünnes Eis sorgt für Druckunterschiede im Wasser, was den Fisch nicht verschreckt aber durch seine Schwimmblase wohl missmutig stimmt.
Zuschauer, die denken in dem Loch etwas finden zu müssen und in Scharen um Dieses herumtanzen erzeugen auch bei dicken Eis den selben Effekt.
Kein Schnee auf dem Eis heißt, der Fisch sieht alles über ihn noch besser, wie ohne Eis. Also wenig bewegen!
Trugschluss ist, das Lärm oder Gerede den Fisch verjagen kann. Das Eis arbeitet den ganzen Winter sehr laut und das überzeugt den Fisch auch nicht zum Auswandern!!!
Es hat sich bezahlt gemacht, das Hechte, die die Flucht kurz vor dem Loch ergreifen wollen, durch starken Aufstampfen auf dem Eis dies zu verhindern und diesen fast schon ohnmächtig werden lassen.

Bei den Anglern, die wenig oder garnichts fangen (gibt es ja auch!), ist es ratsam eine Strodurplatte mitzunehmen, auf die man sich stellen kann.
Handschuhe mit abklappbaren Fingern sind sehr wichtig, denn ohne Handschuhe geht nach etwa 2 Stunden garnichts mehr...
Für die Aufbewahrung der Köder gibt es viele Tipps, unter anderem die Maden im Mund aufzubewahren, damit diese nicht frieren!!!! Klingt gut, diese finden aber ihren Weg durch die Nase(Uuuuäääärrrrrgs!).
Also nehme ich lieber eine Stroporbox für Tauwürmer. In Dieser halten die Maden oder Pinkies etwa 6 Stunden...und so lange würde ich es eh nicht aushalten!
Und zu guter letzt noch ein wichtiger Tipp:
Glühwein ist eine gute Idee, hilft aber nicht viel. genau wie Tee mit Rum. Besser ist hier süßer Hagebuttentee oder heiße Tomatensuppe und dazu ständig in Bewegung bleiben. Nun sollte dem Eisangeln nichts mehr im Wege stehen!