Holland, ohh Holland

Jedes Angelevent ist und bleibt immer was schönes und angenehmes. So auch das Angeln in Holland.
Eingeladen hatte der PSV am Julianakanal in Echt und wir traten an mit Lutz, Paps, Achim und mir. Es versprach ein schönes Wochenende zu werden... bis ich Mittwoch Nachmittag am Kanal stand. Eine eisige Brise von Links brachte die ersten Zweifel auf, ob es die Tage weiter so gehen würde und ob überhaupt die Fische bei den Temperaturen beissen würden.
Achim, Lutz und Paps sind schon in der Nacht losgefahren, um den gesammten Mittwoch noch eine Übungssequenz durchzuziehen. An dem Tag war die Deichkrone nicht unbedingt voll mit Anglern. Irgendwie ja auch verständlich, bei dem Wetter!
Die Fangergebnisse waren , glaube ich, auch nicht zu jedermanns Zufriedenheit. Also packten die Drei ihre Sachen und wir machten uns auf, unsere Unterkunft zu finden... Wenn Holland Straßen sperrt, dann aber Richtig. Meine Herren, da ist mir aber die Hutschnur geplatzt!!! Mit Umwegen und dicken Halsadern haben wir dann doch unser Haus gefunden. Achim und ich bekamen eine eigene Schnarchkammer und Paps und Lutz teilten sich das Ehebett.
Und dann begannen für mich die wohl fragwürdigsten Tage!
Ab hier will ich die Wohn- und Lebegeschichte in diesem Haus abkürzen:
Mogens, Mittags, Abends begann die Esszeremonie mit einer Bockwurst und trockenem Toast.
Für mich immer noch unverständlich, wie man sich genüsslich ein Schniedelwutzähnliches Gebilde genüsslich in den Mund schieben kann??
Man könnte fast sagen, ich bin "GEWURSTLÄUTERT"!!!
Ach ja... Türkischer Kaffee! Man nehme ein Esslöffel Kaffee, stecke sich diesen in den Mund und begiesse das Ganze mit heiß Wasser.
Schade, das man jetzt nicht mein Gesicht sehen kann!
Aber nun wieder zum Angeln...
Donnerstag hatten wir unsere erste gemeinsame Übungseinheit und der Wind kam diesmal nicht von Links, sondern von Rechts.
Alles aufgebaut und losgelegt. Heute war die Krone schon etwas voller mit den gemeldeten Anglern. Und wie es so ist, jeder kennt jeden, man begrüßt sich, redet ein Plausch über dies und das, schaut mal da und dort und eigentlich versucht man bloß ein paar wertvolle Tips zu ergattern, um das Angeln gut zu meistern.
Auch an diesem Tag waren die Ergebnisse nicht gerade überwältigend. Aber man konnte die ersten Fehler erkennen und versuchte dies auch gleich auszumerzen.
Abends dann noch schnell ein paar Vorfächer gebunden und zeitig schlafen gehen.
Freitag früh Auslosung zum Warm-Up und dann ging es auch schon los. Der Großteil der Angler lief mit seinen zu Karren umgebauten Plateaus auf der Deichkrone zu seinem Angelplatz und manche schleppten ihr Gerödel von der Straße den Deich hinauf. Eine feuchte Wiese und wir hätten die schönste Zwanzig Meter lange Rodelbahn. Holla di Bolla, war das steil!
Heute sollte der Wind einmal von Hinten kommen. War ganz angenehm, half aber nicht unbedingt weiter.
Wieder waren die Ergebnisse ernüchternd. Gerade für mich, da ich mich an dem Tag als Nullfänger erwies.
Abends trafen wir uns dann in einer Gaststätte um die Platzierung für den morgigen Tag zu verlosen. Landestypisch gab es Bier und "Frikadelle Speziale". Ohh wie sehnte ich mich nach ein paar Kartoffeln und ein Stück Fleisch frisch aus der Kuh geschnitten.
Am Samstag erfreute und der Wind endlich mal aus der Richtung "Vorne"!!
Diesmal schnitten wir als Team sehr gut ab, doch gewertet wird ja immer erst am Ende.
Ich fuhr eine gute Platzierung ein, da ich bei meinem Nachbarangler seine Taktik abkupferte und so mein Siegerfisch fing. Er wiederrum tat mir am Ende ganz schön leid, da er seinen Siegerfisch noch drillte während des Abpfiffs und ihn somit wieder schwimmen lassen musste.

Hierzu noch ein Tip an alle: schreibt euch die Mindestmaße der zu beangelden Fische auf...dann schmeißt ihr auch nicht wieder die Fische zurück, die eigentlich gewertet werden können! (könnt ich mir heute noch in Ar...beissen!)

Sonntag machte der Wind ernst und versuchte die Ruten der einzelnen Angler zu testen. Die Folge waren Sehenscheidentzündungen und Muskelkater.
Wir angelten was das Zeug hielt und konnten aber leider den Platz des Vortages nicht mehr halten. Trotzdem waren wir mit dem Ergebnis zufrieden.
An dem Tag merkte ich, was es heißt ein Teamangler zu sein. Es kratzt sehr am Gewissen, wenn man einen schlechten Platz für das Team einfährt, es freut ein dann aber auch wieder, wenn das Team ein dann auffängt. So konnte ich auch einmal Trost spenden, als wie ihn immer nur zu empfangen...
Konfuzius sagt: "Jeder hat mal ein schlechten Tag und nur das Team ist so stark wie sein schwächstes Glied"
Wir haben unser bestes gegeben und nächstes Jahr werden wir noch etwas draufpacken.
So, genug der Trübseeligkeit. Was ja viel wichtiger war: wir haben all die Tage kein Supermarkt gefunden, -Gedankenpause- es gab kein Bier oder Schnaps an der Tankstelle, -noch größere Gedankenpause- in jeder noch so kleinen Straße war eine Kneipe und egal wo man war, es war nie einer da!!! - ganz lange Gedankenpause-

Holland, ooh Holland

Positiv zu bemerken ist: die Fische werden wieder zurückgesetzt!! Sollte sich Deutschland auch mal Scheibe von abschneiden.

Und nun das wohl allerwichtigste...
Wenn bei einer Besetzung von 4 ausgewachsenen Männern nur eine Toilette von einem Quadratmeter zur Verfügung steht, da sollte man sein gesammten Schiss im Körper sammeln und morgens als "erster" alles rauslassen. Dann das Klo nie wieder betreten. Oder man bring sein eigenes Scheisshaus mit!!!!
Ich habe heute noch , bei dem Gedanken den Geruch in der Nase...

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